Sehr lebensnah referierten beim 14. Bozner Treffen an diesem Wochenende Ökonomen, Kulturwissenschaftler und Informatiker zum Thema „Zeit: Gedächtnis – Bewegung – Erwartung“. Das Treffen vom Sonntagvormittag präsidierte Johann Drumbl, Rektor ad interim der Freien Universität Bozen.
Zeit oder besser Zeitökonomie war zum Beispiel das Thema von Prof. Walter Palmieri, als er von Krisenbewältigung bei Katastrophen wie Stauseebrüchen oder dem 11. September sprach. Ebenso lebensnah ging Arbeitsrechtsprofessor Ulrich Runggaldier in seinem Vortrag „Die Zeit im Recht“ auf Themen wie die Pensionsreformen ein.
„Es mag an der diesjährigen Themenwahl liegen“, resümiert Dr. Inga Hosp vom Wissenschaftlichen Komitee, „dass die Vorträge der Teilnehmer besonders nah am Leben waren.“ So wurde auf neue Phänomene wie die „Östalgie“ hingewiesen, die Biologe Claudio Longo in seinem Beitrag „Attesa, fretta, noia¿“ aufgriff. Den Menschen in der ehemaligen DDR ginge die Zeit ab, die sie einst im Überfluss hatten und die es nunmehr sehr begrenzt gäbe.
Die gut besuchten 14. Bozner Treffen vom 3. bis 5. Oktober wurden zum vierten Mal an der Freien Universität Bozen abgehalten. Wer mehr zu den Treffen erfahren möchte, sollte sich zwei Hörfunksendungen vormerken: am 13. Oktober wird auf Ö1 um 19.05 Uhr ein halbstündiger Beitrag von Stefan Nicolini über den Äther gehen, und am 21. Oktober erwartet die Hörer des RAI-Sender Bozen eine 50minütige Spezialsendung zusammengestellt von Nina Schröder im Studio3 ab 22.10 Uhr. (vic)