Sprachkenntnisse werden hoch gehalten an der Freien Universität Bozen mit ihrer mehrsprachig ausgerichteten Lehre. Um Studienanwärter bereits über die Oberschule zu einem bewussten Aufbau ihrer Sprachkenntnisse zu motivieren und diese Kenntnisse messbar zu gestalten, arbeitet man im Sprachenzentrum am Aufbau von Portfolios. Gestern wurde in einem Workshop für Oberschullehrer das Konzept des Sprachenportfolios vorgestellt.
Der gestrige Workshop von Prof. Alison Duguid (Uni Siena) war der zweite in einer Reihe von Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrbeauftragte des Sprachenzentrums und Oberschullehrer zum Thema "Europäischer Referenzrahmen und Sprachenportfolio". Die Veranstaltung wandte sich speziell an Englischlehrer mit dem Ziel, Sinn und Zweck des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen, der vom Europarat im Jahr 2001 herausgegeben wurde, darzulegen. Dabei wurde deutlich, dass der Referenzrahmen im alltäglichen Sprach-Unterricht als nützliches Instrument zur europaweiten Standardisierung und präzisen Beschreibung von Niveaustufen (A1-C2) dient, wie auch als Orientierungshilfe bei der Zertifizierung, zur Messung von Lernfortschritten und damit zur (Selbst-)Einschätzung von Sprachkenntnissen sowie zur Erstellung von Tests.
Prof. Duguid hob vor allem den Aspekt des Testens und der Sprachzertifizierung hervor sowie den Wert von Zertifikaten wie Preliminary English Test, First Certificate in English, sofern diese bereits im Rahmen des Schulunterrichts erworben werden. Sie zeigte eine interessante Perspektive auf, um künftigen Studenten der Uni Bozen den Zugang zum Studium zu erleichtern, da zum Beispiel das First Certificate in English als Äquivalent zum Aufnahmetest der Freien Universität Bozen anerkannt wird und somit die Studienanwärter automatisch von der Verpflichtung befreit, sich dem Sprachtest zu unterziehen.
Prof. Duguid hat überdies von der messbaren Leistungsverbesserung der Studenten an der Uni Siena berichtet, die systematisch zur Ablegung aufeinander aufbauender Sprachzertifikate hingeführt werden und damit einerseits inneruniversitär ihre Leistungen nachweisen und nebenbei mit den weltweit anerkannten Zertifikaten ihre Chancen auf dem globalen Arbeitsmarkt verbessern. Voraussetzung dafür ist jedoch die Bereitschaft von Seiten der Universität ,entsprechende Investitionen zu tätigen und dem Sprachunterricht genügend Zeit einzuräumen, denn - s