This press release is available in German and Italian only.Am heutigen Mittwoch haben ihn Landesrätin Waltraud Deeg, Prof. Ulrike Loch und Forscherin Laura Trott, und Verena Buratti von der Familienagentur an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen vorgestellt.
Die EU unterstreicht explizit in ihrem Bildungsdokument von 2019, dass der Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung ein Recht aller Kinder sei. In Südtirol hat die Freie Universität Bozen gemeinsam mit der Familienagentur ein wissenschaftliches Dokument ausgearbeitet, den Rahmenplan für frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung, der künftig einen gemeinsamen Standard für die Betreuung darstellen wird.
Lange vor der schwierigen Situation des Lockdowns war es der Familienagentur ein Anliegen, einen solchen Rahmenplan auszuarbeiten, auf dessen Basis südtirolweit der Zugang aller Kinder zu hochwertigen Angeboten für frühkindliche Betreuung gewährleistet werden sollte. Denn, um nochmals den Rat der EU zu zitieren, eine solche „Erziehung trägt zu ihrer (den Kindern, A.d.R.) gesunden Entwicklung und ihrem Bildungserfolg bei, hilft beim Abbau sozialer Ungleichheiten und verringert die Kompetenzlücken zwischen Kindern mit unterschiedlichem sozioökonomischem Hintergrund. Ein gerechter Zugang ist auch ausschlaggebend, wenn gewährleistet werden soll, dass Eltern, insbesondere Frauen, über die für den (Wieder-) Einstieg ins Arbeitsleben nötige Flexibilität verfügen.“
In diese Kerbe schlug bei der heutigen Vorstellung Landesrätin Waltraud Deeg: „Wir möchten mit diesem Rahmenplan allen Kindern in unserer Provinz eine qualitativ gleichwertige Betreuung garantieren, die zugleich auf die lokalen Besonderheiten eingeht und die Bedürfnisse der Kinder und der Familien in den Mittelpunkt stellt“, umriss die Landesrätin für Familie die Ausgangssituation.
Im Rahmenplan finden sich die Grundlagen für landesweit gültige, qualitativ gleichwertige Rahmenbedingungen für Bildung, Erziehung und Betreuung in allen Kinderhorten, Kindertagesstätten und in den Tagesmütter-/Tagesväterdiensten. Der Südtiroler Rahmenplan fügt sich damit in die europäische Entwicklung der Erarbeitung von Bildungs- und Erziehungsplänen und der vermehrten Beachtung des Lebensabschnittes bis 3 Jahren ein.
Die wissenschaftliche Leitung des Rahmenplans hielt Prof. Ulrike Loch inne. Sie lehrt an der Fakultät für Bildungswissenschaften das Fach Soziologie kultureller und kommunikativer Prozesse: „Die Intention von Erziehung ist es, Kindern entwicklungsangemessen Teilhabe in ihrer sozialen Umwelt zu ermöglichen. Daher hat der Rahmenplan die grundlegenden Begriffe Bildung, Erziehung und Betreuung definiert und stellt somit zukünftig das gemeinsame Fundament für die professionelle Praxis in den Kleinkindbetreuungsdiensten dar, denn eine qualitativ hochwertige Betreuung bedarf der Konzeptionalisierung.“ Zu den Besonderheiten Südtirols gehören sicher die Dreisprachigkeit des Landes und die starke Familienorientierung, die in der pädagogischen Arbeit und im Rahmenplan professionell berücksichtigt werden.
Eine Herausforderung beim Verfassen dieses gemeinsamen Rahmens bestand darin, die unterschiedlichen Theorietraditionen, vor allem im deutschen und im italienischen Sprachraum mit ihren unterschiedlichen Begriffsbildungen zu berücksichtigen. Viele dieser Theorietraditionen sind derzeit vor allem parallel im Alltag der Kleinkindbetreuungsdienste zu beobachten. Während des partizipativen Forschungsprozesses haben die Forscher*innen nach Möglichkeiten der Übersetzbarkeit der unterschiedlichen Konzepte und der Verknüpfung gesucht, um das Nebeneinander der theoretischen Ausrichtungen in der Südtiroler Betreuungspraxis in einen dialogischen Prozess zu bringen.
In Auftrag gegeben wurde der Rahmenplan von der Familienagentur: „Der Rahmenplan ist in zweijähriger Zusammenarbeit mit einem partizipativen Ansatz zwischen der Familienagentur und der Freien Universität Bozen als Projektverantwortliche sowie den Trägern und Fachkräften der Kleinkindbetreuungsdienste und den Landesfachschulen für Sozialberufe entstanden“, umreißt die Projektleiterin der Familienagentur, Verena Buratti, den Entstehungsprozess. Dass die Träger der einzelnen Betreuungsdienste auch weiterhin viel Freiheit in ihrer Arbeit haben werden, sei ausdrücklich festgelegt. „Wir haben die Orientierungslinien für qualitativ hochwertige Betreuungsstandards festgelegt, die den Trägern auch weiterhin die Verantwortung für das Ausgestalten von qualitativ gleichwertigen frühpädagogischen Angeboten ermöglichen.“
Für die Ausarbeitung besuchte Laura Trott, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Bildungswissenschaften, zahlreiche Einrichtungen: „Die Fachkräfte der Kleinkindbetreuungsdienste begleiten die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder durch reflexive Beziehungs- und Interaktionsgestaltung. Sie ermöglichen den Kindern das Kennenlernen und die Auseinandersetzung mit Werten, wie Gemeinschaft, Ehrlichkeit und Freundschaft, die dem Zusammenleben in der Gesellschaft dienen.“ Trott hat bei ihren Besuchen verschiedene Situationen der Betreuungsarbeit aufgezeichnet und diese konsequent mit theoretischer Bezugnahme in den Rahmenplan aufgenommen.
Wie wichtig die Arbeit in den Kleinkindbetreuungsdiensten ist, hat die Zeit des Lockdowns und die Folgezeit gezeigt, in der die Kleinkindbetreuungsdienste mit dazu beitragen, Familien und vor allem Frauen zu entlasten und Strukturerhalter*innen – wie Fachkräften des Gesundheitsbereichs – das Fortsetzen ihrer Arbeit zu ermöglichen.
„Wir hoffen, dass durch die vorliegende Arbeit die Bedeutung frühkindlicher Bildungsprozesse sichtbarer wird und die wertvolle Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsleistung der Fachkräfte eine größere, gesellschaftliche Anerkennung erfährt“ schloss Carmen Plaseller, die Direktorin der Familienagentur, die heutige Vorstellung.
Online ist der Rahmenplan
hier nachzulesen.
(vic)
La presentazione, oggi, a Bressanone alla presenza dell’assessora provinciale Waltraud Deeg, della professoressa Ulrike Loch, della ricercatrice Laura Trott e di Verena Buratti dell’Agenzia per la Famiglia.
Nel suo documento sull’istruzione del 2019, l’UE sottolinea esplicitamente che “l’accesso a una formazione di qualità è un diritto di tutti i bambini”. In Alto Adige, la Libera Università di Bolzano, in collaborazione con l’Agenzia per la Famiglia della Provincia Autonoma di Bolzano, ha elaborato un documento scientifico, riguardante specificamente la formazione, l’educazione e l’assistenza alla prima infanzia, che in futuro diventerà lo standard comune per il lavoro di cura dei bambini da tre mesi a tre anni.
Molto prima del confinamento dovuto alla pandemia, obiettivo urgente dell’Agenzia per la Famiglia era l’elaborazione linee-guida grazie alle quali a tutti i bambini dell’Alto Adige sarebbe stato garantito l’accesso a servizi di assistenza per la prima infanzia di alta qualità. Secondo il Consiglio dell’UE, tale “istruzione contribuisce al loro (dei bambini, ndr.) sano sviluppo e al loro successo educativo, aiuta a ridurre le disuguaglianze sociali e riduce il divario di competenze tra i bambini provenienti da diversi contesti socio-economici. Un accesso equo è anche cruciale per garantire che i genitori, soprattutto le donne, abbiano la flessibilità necessaria per (ri)entrare nel mercato del lavoro”.
Motivazioni sottolineate durante l’odierna presentazione anche dall’assessora provinciale, Waltraud Deeg: “Con queste linee-guida, vogliamo garantire a tutti i bambini della nostra provincia una qualità omogenea dell’assistenza ma, allo stesso tempo, vogliamo che si riconosca la giusta importanza alle particolarità locali e alle esigenze dei bambini e delle famiglie”, ha affermato Deeg.
La professoressa Ulrike Loch, che insegna Sociologia dei processi culturali e comunicativi alla Facoltà di Scienze della Formazione, è la direttrice scientifica del lavoro che ha portato alla stesura del documento. “L'intento dell’educazione è permettere ai bambini la partecipazione al loro ambiente sociale in modo adeguato al loro sviluppo. Per questo motivo, le linee-guida hanno definito i concetti di base della formazione, educazione e assistenza alla prima infanzia e rappresenterà il fondamento comune della pratica professionale nei servizi che se ne occupano. Un’assistenza di alta qualità richiede infatti una solida base teorica”, ha sottolineato la docente. Il trilinguismo del territorio e la grande attenzione alla famiglia sono sicuramente tra le peculiarità dell’Alto Adige e vengono considerate professionalmente nel lavoro pedagogico e nel piano generale.
Una sfida vinta nella stesura delle linee-guida è stata l’armonizzazione delle diverse tradizioni teoriche tra le aree di lingua tedesca e italiana, molte delle quali si possono attualmente osservare nella quotidianità dei servizi di assistenza all’infanzia. Durante il processo di ricerca partecipativa, i ricercatori hanno cercato di tradurre i diversi concetti e di collegarli tra loro per rendere possibile la coesistenza dialogica di diversi orientamenti teorici nella pratica assistenziale altoatesina.
Il documento è stato commissionato dall’Agenzia per la Famiglia della Provincia Autonoma di Bolzano. “le linee-guida nascono grazie a una collaborazione biennale e a un approccio partecipativo condiviso tra l’Agenzia per la Famiglia e la Libera Università di Bolzano, i responsabili del progetto, e gli specialisti dei servizi di assistenza all’infanzia e delle scuole provinciali per le professioni sociali”, afferma Verena Buratti, project manager dell’Agenzia per la Famiglia. Nel documento è espressamente previsto che i gestori dei singoli servizi di assistenza avranno anche molta più libertà nella loro operatività. “Abbiamo stabilito le linee da seguire per garantire uno standard di assistenza di alta qualità. Esse permetteranno a chi fornisce il servizio di continuare ad essere responsabile per la progettazione di servizi di educazione per la prima infanzia di pari qualità”, ha chiarito Buratti.
Laura Trott, ricercatrice della Facoltà di Scienze della Formazione, ha visitato numerose istituzioni prima di elaborare le linee-guida. “Gli specialisti dei servizi alla prima infanzia accompagnano lo sviluppo della personalità dei bambini attraverso la progettazione di relazioni e interazioni riflessive. Permettono ai bambini di conoscere e di confrontarsi con valori come la comunità, l’onestà e l’amicizia, che servono alla convivenza nella società”, ha puntualizzato. Durante le sue visite, Trott ha registrato diverse situazioni di lavoro e le ha inserite in modo coerente con i riferimenti teorici nel documento finale.
L’importanza del lavoro nei servizi di assistenza all’infanzia è stata dimostrata dal periodo di lockdown e dal successivo periodo in cui tali servizi hanno contribuito ad alleviare il peso delle famiglie e soprattutto delle donne e a consentire l’attività a lavoratori di altri servizi essenziali come gli operatori sanitari. “Ci auguriamo che il presente lavoro renda più visibile l’importanza dei processi educativi nella prima infanzia e che i preziosi servizi forniti dai professionisti ricevano un maggiore riconoscimento sociale”, ha concluso Carmen Plaseller, direttrice dell’Agenzia per la Famiglia.
Online la documentazione intera.
(zil)