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Die an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der unibz tätigen Prof. Christian Fischer und Forscher Pier Paolo Miglietta haben basierend auf Daten der FAO (Food and Agriculture Organization) die Entwicklung einer nachhaltigen Ernährung im Zeitraum 1961-2013 untersucht. „Viele wird es sicher erstaunen, dass sich trotz wahrgenommenen eindeutigen Tendenzen in Richtung Vegetarismus und Veganismus die Kalorienzufuhr aus tierischen Produkten nicht wesentlich geändert hat“, so die beiden Studienleiter.
Nachdem die Weltbevölkerung in den vergangenen 50 Jahren von 3 auf 7,7 Milliarden Menschen gestiegen ist und sich zudem ihre Lebenserwartung von 48 auf 70,8 Jahre gesteigert hat, herrscht die Angst vor, den Nahrungsmittelbedarf nicht mit der bestehenden Landwirtschaft decken zu können. Dabei werden derzeit 40% der weltweiten Flächen landwirtschaftlich genutzt, für die 70% des Frischwassers benötigt werden und die 30% der gesamten Treibhausgasemissionen verursachen. Aufgrund vieler Faktoren wie eine begrenzte Verfügbarkeit an Land, Erosionen, Rückgang der Biodiversität, Einsatz von Pestiziden, Verschmutzung der Meere und globale Erderwärmung setzt sich immer stärker die Meinung durch, dass die Art, wie unsere Lebensmittel landwirtschaftlich produziert werden, auf lange Sicht dem Fortbestand der Menschheit schadet.
Die Studie hat Daten in diesen fünf Jahrzehnten zu drei Faktoren analysiert:
Den Pro-Kopf-Anteil der verzehrten Kalorien aus pflanzlichen Produkten der Bevölkerung
Die Vielfalt der verbrauchten pflanzlichen Produkte gemessen durch den Simpson-Diversitätsindex
Die jährlich in einer Makroregion konsumierten Gesamtkalorien, berechnet als Produkt der Bevölkerungsanzahl und der Pro-Kopf-Kalorien-Aufnahme
In diesem 50-Jahre-Zeitraum fiel die tägliche Aufnahme an Kalorien aus pflanzlichen Produkten von 84,6% im Jahr 1961 auf 82,2% im Jahr 2013 leicht, jedoch verdreifachte sich der gesamte Kalorienverbrauch weltweit. Die Vielfalt der konsumierten pflanzlichen Kalorien änderte sich kaum (siehe Grafik anbei).
Aufschlussreich dabei der Blick auf die einzelnen Kontinente: In Afrika nahm der Anteil der pflanzenbasierten Kalorien an der Gesamternährung leicht ab von 92,2% auf 91,8%, die Kalorienaufnahme insgesamt verfünffachte sich hingegen. In Nord- und Südamerika wuchs der Anteil der Kalorienaufnahme auf Pflanzenbasis von 73,4 auf 76,2% an, die Gesamtanzahl an konsumierten Kalorien verdreifachte sich fast. Eklatant die Veränderung in Asien: Der Anteil der pflanzenbasierten Ernährung fiel von 93,9% auf 83,8% ab, die Vielfalt nahm etwas zu, aber die Kalorienzufuhr vervierfachte sich. Interessant in diesem Zusammenhang: „Die Vielfalt in unserer Ernährung ist groß, man denke nur beim Stichwort „Superfood“ an die ganze Palette von Chia-Samen bis Avocado. Fakt ist aber, dass manche Sorten wie Kohl oder Kartoffeln und auch Getreide im Konsum stark zurückgehen, weswegen die pflanzliche Vielfalt generell nicht signifikant gestiegen ist, sondern sich nur die Produktpalette geändert hat“, umreißt Prof. Fischer diesen Aspekt der Lebensmittelvielfalt.
Trotz vielleicht anderer Wahrnehmung in Hinblick auf Veganismus und vegetarische Ernährung in den vergangenen Jahren hat in Europa der Anteil an pflanzlicher Ernährung zwischen 1961 und 2013 von 75% auf 72,4% abgenommen, die pflanzliche Produktvielfalt stieg von 0,786 auf 0,849, und die gesamte Kalorienzufuhr stieg um 34%.
Wichtig ist der Zusammenhang zwischen Ernährung, Gesundheit und klimatischen Indikatoren.
Die Lebenserwartung stieg im untersuchten Zeitraum in allen Makroregionen: Laut Weltgesundheitsorganisation WHO stieg die Lebenserwartung von 48 Jahren im Jahr 1950 auf 70,8 Jahre im Jahr 2013 – also um ganze 48% im weltweiten Durchschnitt. Dabei gibt es so bemerkenswerte Unterschiede wie einen Anstieg um 73% in Asien (auf 71,8 Jahre) bis hin zu 25% in Europa auf 80,6 Jahre. In Europa ist die Lebenserwartung am höchsten, in Afrika mit 58,8 Jahren am niedersten. „Gleichzeitig zeigen die aktuellsten und umfassendsten Gesundheitsstudien, dass eine nicht optimale Ernährung zu 22 Prozent für einen verfrühten Tod verantwortlich ist, also weniger wichtig, als es viele von uns wahrscheinlich erwarten würden“, resümiert Prof. Fischer.
Wenn man über Gesundheitsfaktoren spricht, so umfasst dies bei weitem nicht nur die Ernährung, sondern eine erweiterte Palette an Lifestyle-Faktoren, zu denen Sport, Schlaf, Genussmittelkonsum, soziale Kontakte zählen, hinzu kommen biologische und genetische Faktoren (ererbte Risiken, Alter), Umweltfaktoren (wer also Umweltgiften wie Verstrahlung, Luftverschmutzung, Lärm… ausgesetzt ist) und nicht zuletzt auch einfach das Glück hat, nicht in ein Kriegsgebiet hineingeboren worden oder von Unfällen verschont geblieben zu sein. Demzufolge ist die eigene Gesundheit von sehr viel mehr als einer optimalen Ernährung abhängig.
Schließlich wurde auch der Zusammenhang zwischen kontinentaler Ernährungsnachhaltigkeit und dem Treibhausgasausstoß der örtlichen Nahrungsversorgungssysteme untersucht. Im Allgemeinen ergibt sich ein positiver Zusammenhang, also je höher der Anteil der konsumierten tierischen Kalorien ist, desto größer sind auch die Klimagasemissionen. Allerdings bildet Europa eine Ausnahme: Hier ist der Anteil der konsumierten Kalorien aus tierischen Produkten der zweithöchste, die CO2-Equivalente des zugrundeliegenden Nahrungsversorgungssystems sind allerdings die zweitniedrigsten – laut Prof. Christian Fischer ein Hinweis auf die im allgemeinen gute land- und ernährungswirtschaftliche Praxis hierzulande. Insgesamt sind die landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen in den vergangenen 50 Jahren pro Kopf weltweit um 19% und pro Kilokalorie produziertes Nahrungsmittel um 39% gefallen.
Als Fazit der Studie lässt sich festhalten, dass unsere Ernährung nur einen begrenzten Einfluss auf unsere Gesundheit gemessen an der Lebenserwartung hat. Unsere Ernährung, insbesondere der Verzehr von tierischen Produkten, wirkt sich jedoch auf das Klima aus, allerdings lässt sich dieser Einfluss mit guter Produktionspraxis minimieren. „Ein übertriebener Ernährungspessimismus sollte demnach vermieden werden“, resümieren die zwei Verfasser der Studie.
Diese und andere Aspekte des globalen und regionaler Nahrungsversorgungssysteme werden im Rahmen der Studium Generale-Vorlesung an der unibz von Prof. Fischer behandelt. Die Studium Generale-Vorlesungen können von jedermann nach Anmeldung besucht werden.
Nel dibattito globale sulla salute e sul cambiamento climatico, si fa spesso riferimento al potenziale della “alimentazione sostenibile”. Lo studio The Links between Human Diets and Health and Climate Outcomes in the World's Macro-Regions during the Last 50 Years - autori Christian Fischer e Pier Paolo Miglietta, professore e ricercatore alla Facoltà di Scienze e Tecnologie - esamina i cambiamenti nella sostenibilità alimentare a livello globale e i collegamenti con la salute umana e il cambiamento climatico. Ne risulta che, in un arco temporale di 52 anni (dal 1961 al 2013), la sostenibilità dell’alimentazione non è praticamente cambiata. In alcune macroregioni, è però evidente uno spostamento verso una dieta più sostenibile.
Basandosi su set di dati della FAO (Food and Agriculture Organization), Christian Fischer e Pier Paolo Miglietta hanno studiato lo sviluppo dell’alimentazione sostenibile tra il 1961 e il 2013. La prima sorpresa? Nonostante la percezione di un aumento di persone che operano una scelta vegetariana e vegana, l’apporto calorico dei prodotti animali non è cambiato in modo significativo.
Negli ultimi 50 anni la popolazione mondiale è aumentata da 3 a 7,7 miliardi di persone e l’aspettativa di vita è cresciuta da 48 a 70,8 anni. Un compito ineludibile di politica e innovazione tecnologica e scientifica è diventato capire come soddisfare il fabbisogno alimentare della popolazione tramite la produzione agricola. Oggigiorno circa il 40% della superficie della Terra è utilizzato per l’agricoltura, un’attività produttiva che consuma il 70% delle riserve di acqua dolce e causa il 30% delle emissioni totali di gas serra. Altri fattori come la limitata disponibilità di ulteriori terreni per la coltivazione e l’allevamento, l’erosione dei suoli, la perdita di biodiversità, l’uso di pesticidi, l’inquinamento marino e il riscaldamento globale, pongono dei quesiti importanti sulle modalità con cui viene prodotto il cibo che arriva sulle nostre tavole.
Lo studio di Fischer e Miglietta ha analizzato i dati disponibili su tre fattori tra il 1961 e il 2013:
La percentuale pro-capite di calorie da prodotti vegetali consumate dalla popolazione
La varietà di prodotti vegetali consumati misurata attraverso l’Indice Simpson (che misura la biodiversità)
Le calorie totali consumate annualmente in una dato continente, calcolate come prodotto tra numero di abitanti e apporto calorico pro-capite
Nel periodo esaminato, l’apporto giornaliero di calorie da prodotti vegetali è sceso leggermente: dall’84,6% nel 1961 all’82,2% nel 2013. Al contrario il consumo totale di calorie a livello mondiale è triplicato. La varietà di vegetali consumati, invece, è cambiata poco (vedi grafico).
Uno sguardo ai singoli continenti è rivelatore. In Africa, la quota di calorie vegetali nella dieta totale è diminuita leggermente, passando dal 92,2% al 91,8%, mentre l’apporto calorico totale è quintuplicato. In Nord e Sud America, la quota di assunzione di calorie vegetali è aumentata dal 73,4% al 76,2%, mentre il numero totale di calorie consumate è quasi triplicato. Il cambiamento in Asia è stato sorprendente: la percentuale di alimenti a base vegetale è scesa dal 93,9% all’83,8%, la varietà è leggermente cresciuta ma l’apporto calorico è quadruplicato. “La varietà della nostra alimentazione è grande, basti pensare ai cosiddetti “superfood” che comprende una vasta gamma di alimenti ad elevato potenziale nutritivo, dai semi di chia all’avocado”, spiega Christian Fischer, professore di Economia e Politica agraria alla Facoltà di Scienze e Tecnologie, “tuttavia è un dato di fatto che il consumo di alcune varietà come il cavolo, le patate o i cereali stanno diminuendo notevolmente. La diversità dei vegetali consumati in generale non è aumentata in modo significativo ma è solo la gamma di prodotti ad essere cambiata”.
Nonostante la percezione diffusa sia diversa, in Europa la percentuale di vegetali consumati è diminuita dal 75% al 72,4% mentre la varietà di prodotti vegetali è aumentata da 0,786 a 0,849: l’apporto calorico totale, invece, ha visto un incremento del 34%.
Cosa lega alimentazione, salute e indicatori climatici
Nel periodo in esame, l’aspettativa di vita è aumentata in tutti i continenti. Secondo l’Organizzazione Mondiale della Sanità (OMS), essa è passata da 48 anni nel 1950 a 70,8 anni nel 2013: un incremento medio del 48%. Ci sono ovviamente differenze notevoli tra i continenti: da un +73% in Asia (a 71,8 anni) al +25% in Europa (80,6 anni). L’aspettativa di vita è più alta in Europa e più bassa in Africa (58,8 anni). “I più recenti e completi studi sulla salute mostrano che, tra i tanti fattori che portano a una morte prematura, un’alimentazione non ottimale è responsabile solo al 22%, cioè è meno importante di quanto molti di noi probabilmente si aspetterebbero”, riassume Fischer.
Quando si parla di fattori determinanti per la salute, ciò comprende non solo l’alimentazione, ma una vasta gamma di fattori legati allo stile di vita: lo sport, il sonno, il consumo di beni di lusso, i contatti sociali, i fattori biologici e genetici (rischi ereditari, età), fattori ambientali (cioè chi è esposto a fattori ambientali nocivi come le radiazioni, l’inquinamento atmosferico o il rumore) e, last but not least, la pura e semplice fortuna di non essere nati in una zona di guerra o di essere stati vittima di incidenti. La salute personale dipende quindi molto più da fattori altri rispetto a un’alimentazione ottimale.
I due autori hanno anche indagato la correlazione tra la sostenibilità alimentare continentale e le emissioni di gas serra legate alle filiere alimentari locali, con i seguenti risultati: in generale la correlazione è positiva, vale a dire che maggiore è la percentuale di calorie animali consumate, maggiori sono le emissioni di gas serra. Tuttavia, l’Europa rappresenta un’eccezione: qui la percentuale di calorie consumate da prodotti animali è la seconda più alta al mondo ma per quanto riguarda l’emissione di CO2 della filiera, il continente è al penultimo posto. Ciò sarebbe dovuto, secondo il prof. Fischer, alle buone pratiche adottate in agricoltura e nell’industria alimentare. Nel complesso, negli ultimi 50 anni le emissioni procapite di gas serra nel settore dell’agricoltura sono diminuite del 19% a livello mondiale e del 39% per chilocaloria di cibo prodotto.
Lo studio conclude che la nostra dieta ha un’influenza limitata sulla nostra salute in termini di aspettativa di vita. Tuttavia, la nostra dieta, in particolare il consumo di prodotti animali, ha un impatto sul clima ma questa influenza può essere ridotta al minimo con una buona pratica di produzione.
Questi e altri aspetti dei sistemi di approvvigionamento alimentare globale e regionale sono trattati anche nelle lezioni dello Studium Generale tenute dal prof. Christian Fischer.