Den Italienern ist der Kaffee ihr täglich Brot; dem bekanntesten unter Italiens Kaffeeherstellern, dem Unternehmen Illy, ist es die Kunst. Seit 1992 kommt der Hang zur Ästhetik mit den Kaffeetassen-Serien „illy collection“ zum Ausdruck. Der künstlerische Leiter dieser Aktion, Carlo Bach, stellte das Kunstkonzept illy gestern in Bozen vor.
Carlo Bach vertrat Geschäftsführer Andrea Illy, der bereits mitten in den Vorbereitungen zur Biennale in Venedig steckt. Der künstlerische Leiter im Hause illy umriss bei seinem Gespräch mit dem Bozner Publikum, wie sich das Kunstengagement des Triester Unternehmens in den letzten zehn Jahren entwickelt hat.
1991 verfasste Ernesto Illy, Sohn des Firmengründers Francesco, ein 70 Seiten starkes Manifest, wie eine eigene Tasse für den illy-Kaffee auszusehen habe. „Sie muss sowohl das Auge als auch den Tastsinn der Lippen ansprechen, da der Kaffeegenuss ein ganzheitlicher ist“, resümiert Bach. Der Bozner Architekt und Designer Matteo Thun gab der illy-Tasse ihre bis heute unverkennbare Form.
Seit 1993 prägen internationale Künstler das Erscheinungsbild der illy-Tassen, darunter Rauschenberg und Koons, Kosuth und Rosenquist. 52 Kollektionen wurden bisher realisiert. „Der Künstler James Rosenquist hat 1996 auch das aktuelle Firmenlogo kreiert - mit vier Pinselstrichen“, so Bach.
Der Abend mit Carlo Bach war der letzte der Reihe artiparlando 2002/2003, die vom Museion und der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen durchgeführt wurde. Eingeladen waren bei artiparlando unter anderem die Unternehmen Furla, Alessi, La Danese und DaimlerChrysler. Im Herbst soll die erfolgreiche Serie mit leicht verändertem Konzept fortgeführt werden. (vic)