Poesie und Poetik sind die Schwerpunkte, die sich der Verein Bücherwürmer aus Lana fürs heurige Jahre gesetzt hat. Am morgigen Donnerstagabend eröffnet Johann Drumbl, Rektor ad interim der Freien Universität Bozen, die Vortragsreihe mit seinen Gedanken zu Bausteine einer Poetik des Zusammenlebens.
„Vom Begründer der modernen Hermeneutik, Friedrich Schleiermacher, stammt die Erkenntnis, dass es keineswegs selbstverständlich ist, dass Texte verstanden werden. Die laxere Praxis in der Kunst, schreibt Schleiermacher, geht davon aus, dass sich das Verstehen von selbst ergibt und drückt das Ziel negativ aus: Missverstand soll vermieden werden“, so Johann Drumbl.
Die Beispiele aus Situationen des Sprachkontakts in Südtirol legen es laut Drumbl nahe, der strengeren Praxis den Vorzug zu geben, die davon ausgehe, dass sich das Missverstehen von selbst ergibt und das Verstehen auf jedem Punkt muss gewollt und gesucht werden. Verstehen im Sinn der Hermeneutik verlange eine Anstrengung. Das Verstehen werde uns nicht geschenkt, es sei nicht der natürliche Ausgang unserer kommunikativen Akte. (¿)
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