ON RESEARCH - Übersicht - Science South Tyrol

EU-Projekt TERESA gestartet

EURAC

10.05.2007

Die Rolle der Landwirtschaft im ländlichen Raum steht im Zentrum eines soeben am EURAC-Institut für Regionalentwicklung und Standortmanagement gestarteten internationalen Projektes.

Der ländliche Raum nimmt in der erweiterten EU rund 90 % der Fläche ein. Wie viele Sektoren hat sich auch die europäische Landwirtschaft zu einem immer komplexer werdenden System entwickelt, das einem hohen Wettbewerbsdruck unterliegt. Immer wichtiger werden dabei Landschaftsschutz und die Produktion gesunder Lebensmittel. Eine nachhaltige Entwicklung des Agrarsektors ist daher in ganz Europa von zentraler Bedeutung.

Das im 6. Rahmenprogramm geförderte Projekt TERESA (types of interaction between environment, rural economy, society and agriculture in European regions) verfolgt drei Hauptziele: die Identifizierung der Wechselbeziehungen der Sektoren in ländlichen Räumen, die Modellierung typischer Wechselbeziehungen sowie die Evaluierung politischer Maßnahmen.
Es geht also darum, bis Mitte 2009 herauszuarbeiten, in welchen Verbindungen die Landwirtschaft mit anderen Sektoren, wie Verarbeitungsindustrie oder Tourismus, steht. Die 12 internationalen Projektpartner führen dazu in unterschiedlichen europäischen Regionen, von Norwegen über Rumänien bis nach Spanien, Fallstudien durch. Über statistische Analysen, Interviews und Fragebogen-Aktionen sollen die Wertschöpfungsketten, also der Weg eines Produktes bis zum Verbraucher, ausgewählter Bereiche, wie beispielsweise in der Milchproduktion und -wirtschaft, untersucht und beschrieben werden. Darauf aufbauend möchten die Wissenschaftler Modelle erarbeiten, die die typischen Wechselbeziehungen im Agrarsektor illustrieren. Daraus aufbauend werden politische Empfehlungen für eine verbesserte Agrarpolitik abgeleitet.

Eine der untersuchten Regionen ist Südtirol. Hier führt das EURAC-Institut für Regionalentwicklung und Standortmanagement unter der Leitung von Flavio Ruffini die Erhebungen durch.
Nach dem Kick-off-Meeting Anfang Mai in Brüssel, kommen die Partner zu ihrem nächsten Treffen im Oktober in Warschau zusammen. Die Fallstudien sollen bis Ende des Jahres fertig gestellt werden.

Für weitere Informationen:
Thomas Streifeneder, Tel. 0471 055 315

LexALP: 6. Workshop in München

EURAC

12.04.2007

Junge Forscher gesucht!

EURAC

02.04.2007

Junge Forscher gesucht! heißt es ab sofort wieder an der EURAC. Nach dem Erfolg der letzten Jahre ruft das Südtiroler Forschungszentrum heuer wieder Oberschüler auf, wissenschaftliche Projekte einzureichen. Den Siegern winken Geldpreise bis zu 4000 Euro. Anmeldeschluss ist der 30. November.

Zum ersten Mal hatten die Südtiroler Schüler im letzten Jahr die Möglichkeit, sich mit ihren Altersgenossen aus dem Trentino, Tirol und Graubünden zu messen. Nach drei Südtirol-internen Editionen war der Wettbewerb 2006 überregional ausgetragen worden. Gewinner war das Bozner Realgymnasium Rainerum mit ihrem "Fliegenden Roboter".

Auch in diesem Jahr organisiert die EURAC wieder gemeinsam mit der Leopold Franzens Universität Innsbruck, der Autonome Provinz Trient und der Accademia Engiadina in Graubünden den Wettbewerb und bietet Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren die Möglichkeit, Experimente, Ideen und Erfindungen aus den Geistes- und Naturwissenschaften wie auch aus Wirtschaft und Technik zu präsentieren.
"Unser primäres Ziel ist es, Jugendliche für die Forschung zu begeistern", erläutert EURAC-Direktor Stephan Ortner den Hintergrund des Wettbewerbs. "Die neue, überregionale Ausschreibung des Wettbewerbs hat daneben noch eine weitere Besonderheit: das Zusammentreffen und die Konfrontation motivierter junger Menschen aus verschiedenen Regionen."

Die Projekte sollen in schriftlicher Form bei den Veranstaltern eingehen. Nach der Bewertung durch eine regionale Jury, folgt eine zweite mündliche und visuelle Präsentation der besten wissenschaftlichen Arbeiten vor einer überregionalen Jury. Weitere Informationen, die Ausschreibung und das Anmeldeformular sind unter www.explora-science.net abrufbar.

Termin:
Anmeldeschluss: 30.11.2007

Für weitere Informationen:
Francesca Corradi, Tel. 0471 055 043

E ancora "Giovani ricercatori cercansi!" all’EURAC. Dopo il successo di pubblico delle passate edizioni, il centro di ricerca dell’Alto Adige torna a rivolgersi agli studenti altoatesini invitandoli a presentare progetti scientifici. Per i vincitori del concorso sono a disposizione premi fino a 4000 euro. La scadenza per le iscrizioni e il 30 novembre 2007.

Dopo tre edizioni altoatesine, dall’anno scorso il concorso ha assunto una dimensione interregionale ampliandosi alle regioni del Trentino, Tirolo e Cantone dei Grigioni. Una sfida ulteriore per i giovani studenti altoatesini che si devono confrontare con i loro coetanei delle regioni vicine e da cui possono anche uscire vincitori. Come e successo nell’edizione passata che ha assegnato il primo premio al Liceo Scientifico Rainerum di Bolzano con il suo "Robot volante".

Anche quest’anno, insieme all’Universita Leopold Franzens di Innsbruck, alla Provincia Autonoma di Trento e all’Accademia Engiadina nel Cantone dei Grigioni, l’EURAC organizza il concorso "Giovani ricercatori cercansi!", offrendo cosi a giovani tra i 16 e i 20 anni la possibilita di presentare esperimenti, idee e invenzioni nel campo delle scienze naturali e umanistiche, dell’economia e della tecnica. "Il nostro obiettivo principale spiega Stephan Ortner, Direttore dell’EURAC - e far crescere nei giovani l’entusiasmo per la scienza e la ricerca. Questa nuova forma interregionale del concorso ha come grande merito quello di favorire l’incontro e il confronto tra giovani di diverse regioni".

I progetti dovranno essere presentati in forma scritta agli enti organizzatori.
Ad una prima valutazione da parte di una giuria regionale, seguira una seconda presentazione orale e visiva dei progetti migliori ad una giuria sovraregionale. Ulteriori informazioni sul concorso e sul modulo di iscrizione sono disponibili al sito: www.explora-science.net.

Iscrizioni fino al:
30.11.2007

Per ulteriori informazioni:
Francesca Corradi, Tel. 0471 055 043

Studio di EURAC e Ministero dell’Ambiente nel rapporto OCSE

EURAC

02.03.2007

MIRICO-Workshop in Belgrad

EURAC

26.01.2007

Wort und Unwort des Jahres gewählt

EURAC

23.01.2007

Ensembleschutz, campioni del mondo und université sind die drei Südtiroler Wörter des Jahres 2006. Zu den Unwörtern wurden Überalterung und nëif prugrameda gewählt. Ein italienisches Unwort wurde nicht gefunden.

Die Auswahl oblag einer elfköpfigen Jury der Organisationen, welche die Aktion ins Leben gerufen haben: die Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut, das EURAC-Institut für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit, das Kompetenzzentrum Sprachen der Freien Universität Bozen, das Ladinische Kulturinstitut Micura de Rü und die Union de Ladins de Gherdëina.
Auswahlkriterium war, laut Juroren, nicht in erster Linie die Häufigkeit, mit der ein Wort genannt wurde. Als Wörter des Jahres wurden vielmher Begriffe in Betracht gezogen, welche im Jahr 2006 die öffentliche Diskussion im Land Südtirol geprägt haben. Unwörter sind sprachliche Missgriffe, die einen Sachverhalt unangemessen, beschönigend oder verschleiernd darstellen oder die sich gar als menschenverachtend herausgestellt haben.

Das deutschsprachige Wort des Jahres "Ensembleschutz" ist ein Fachbegriff aus der Denkmalpflege, der nach Meinung der Juroren durch die angeregte Diskussion im abgelaufenen Jahr in den Allgemeinwortschatz der Südtiroler übergegangen ist.
Das Unwort "Überalterung" entstammt den Debatten über eine künftige Sicherung der Renten und über eine notwendige Pflegeversicherung. Dabei würde, so die Begründung der Juroren, der Eindruck erweckt, als entstünden die Probleme unserer Zeit durch die Existenz vieler alter Menschen und nicht durch das Ausbleiben von Kindern. Das Wort "Überalterung" sei demnach ungerecht den älteren Menschen gegenüber und verschleiere die eigentlichen Probleme unserer Gesellschaft.

Das italienischsprachige Wort des Jahres "campioni del mondo" erinnert an den Sieg der italienischen Nationalmannschaft bei der Fußbalweltmeisterschaft, der in Südtirol auch über die Sprach- und Kulturgrenzen hinweg gefeiert wurde. Auf die Nennung eines Unwortes des Jahres hat die Jury verzichtet, da die oben genannten sprachlichen Kriterien für ein "Unwort" auf keinen der eingegangenen Vorschläge zutrafen.

Wie die italienische konnte auch die ladinische Jury auf nur sehr wenige Vorschläge aus der Bevölkerung zurückgreifen, so dass sie eigene Wörter einbringen musste. Zum ladinischen Wort des Jahres wählte man schließlich "université" – als Ausdruck der Freude darüber, dass an der Freien Universität Bozen ein Lehrstuhl für Ladinisch eingerichtet wurde. Zum Unwort des Jahres 2006 kürte die Jury "nëif prugrameda". Der schneearme Ausklang des Jahres 2006 hat nicht nur den ladinischen Tälern als Skihochburgen unmissverständlich vor Augen geführt, dass sich der Schnee (nëif) eben nicht "programmieren" lässt, dass die Natur nicht dem Folge leistet, was wir uns sprachlich "gebastelt" haben.

23.01.2007

Für weitere Informationen:
Monika Obrist, 0471-313820

Liste der Juroren als Anlage (pdf).

Hier klicken, um den Anhang zu öffnen

Progetto EU per l’innovazione delle micro e piccole falegnamerie altoatesine

EURAC

17.12.2006

A partire dal 2005 fino a fine del 2007, l’Istituto per lo Sviluppo Regionale e il Management del Territorio è impegnato insieme all’Associazione Provinciale dell’Artigianato (APA) in un progetto europeo volto a promuovere l’innovazione nelle micro e piccole imprese artigiane. Germania, Spagna e Olanda sono i partner coinvolti nel progetto che mira a fornire a queste piccole realtà produttive strumenti innovativi per una migliore pianificazione e gestione del personale e degli affari. In Alto Adige, lo studio è stato rivolto al settore della falegnameria con il coinvolgimento di dieci aziende locali che seguono ore di insegnamento e di consulenza aziendale in materia di 'direzione aziendale' per l’apprendimento di strumenti e metodi finalizzati ad una migliore gestione dell’azienda. All’istituto dell’EURAC è affidato il supporto scientifico al progetto con la realizzazione di un’analisi di mercato, completa di interviste a esperti del settore. Il 23 e 24 novembre, nell’ambito dell’incontro tra i partner europei, presso la sede dell’APA, l’istituto ha presentato i risultati dello studio sinora svolto. Partendo da un’analisi del mercato in Alto Adige in cui sono presenti oltre 1000 micro e piccole falegnamerie, si è cercato di analizzare lo stato di salute del settore. I risultati ne confermano la buona condizione: 'I falegnami altoatesini - come spiega Alice Zeni, ricercatrice dell’EURAC che ha preso parte al progetto - risultano essere ancora competitivi e ai costi, seppur più alti del loro lavoro, corrisponde però l’alta qualità e un buon orientamento al cliente”. Costi elevati che sono elencati anche tra i punti deboli della categoria, affiancati dalla difficoltà di competere con i grandi distributori. Lo studio, come sostengono i ricercatori, ha confermato la necessità di superare le debolezze organizzative e di pianificazione che sono proprie delle micro e piccole imprese artigiane altoatesine. Nell’incontro si sono discusse le successive fasi del progetto. L’ipotesi avanzata è quella di realizzare uno strumentario per la migliore pianificazione e gestione aziendale a supporto delle micro e piccole imprese artigiane locali. Previsto per maggio 2007 a Düsseldorf il prossimo incontro dei partner.

Per ulteriori informazioni: Alice Zeni, Tel. 0471 055 426 oppure: http://www.innovazione.apabz.it

Incontro a Roma dei partner del progetto LexAlp

EURAC

27.11.2006

EURAC entdeckt RLS-Chromosomenregion

EURAC

28.08.2006

Seit vier Jahren erforscht das EURAC-Institut für Genetische Medizin das Erbgut der Menschen in Stilfs, Martell und Langtaufers. Jetzt kann das Team um den Neurologen Peter Pramstaller seinen ersten ganz großen Erfolg verzeichnen: Die EURAC-Genetiker haben die weltweit vierte Chromosomenregion entdeckt, die für das Syndrom der unruhigen Beiden (Restless Legs Syndrome – RLS) verantwortlich ist.

RLS kennt man auch als „Zappelbeine“ oder „quälende Unruhe in der Nacht“. Rund 10% der Bevölkerung leidet an der Krankheit. Damit zählt sie zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen und tritt genauso häufig auf wie Migräne.
RLS kann den Patienten in schweren Fällen qualvolle Nächte bereiten: die Beschwerden zeigen sich vor allem abends oder in der Nacht, aber auch tagsüber in Ruhephasen. „Die Patienten spüren ein quälendes Ziehen, Jucken, Kribbeln oder Reißen in den Beinen, seltener auch in den Armen, das meist vergeht oder sich bessert, wenn sie sich aktiv bewegen“, erklärt Pramstaller die Symptome der Erkrankung. „Schlaf- und Konzentrationsstörungen sind die Folge, nicht selten kommen auch Depressionen hinzu.“
Weltweit suchen renommierte Forschungsinstitute seit Jahren nach den Ursachen. Zahlreiche Forschungsgruppen versuchen derzeit, das oder die krankheitsverursachenden Gene ausfindig zu machen. Bisher konnten drei Forscherteams aus Montreal, Mailand und Cleveland je eine chromosomale Regionen identifizieren, die mit RLS in Verbindung steht.
Dem EURAC-Team ist es mit seinen Forschungen im Vinschgau nun gelungen, die vierte Region zu finden.
„Die Identifikation involvierter Chromosomenregionen, in unserem Fall RLS-4, schafft erst die Voraussetzung, überhaupt nach verantwortlichen Genen zu suchen“, erläutert Pramstaller die Folgen der EURAC-Entdeckung für die internationale RLS-Forschung. Weltweit versuche man nun in einem nächsten Schritt das oder die verantwortlichen Gene ausfindig zu machen. „Wird das Gen gefunden, kann dies der Schlüssel für ein besseres Verständnis der Krankheitsentstehung sein und gezieltere Behandlungsansätze ermöglichen“, zeigt sich Pramstaller zuversichtlich.
Die Forschungsergebnisse der EURAC werden im Herbst von der renommierten Fachzeitschrift „American Journal of Human Genetics“ publiziert und auf Kongressen in New Orleans und Kyoto vorgestellt.
Das EURAC-Institut für Genetische Medizin wird gefördert durch das Assessorat für Gesundheit und Soziales der Autonomen Provinz Bozen, wie auch durch die Stiftung Südtiroler Sparkasse.

Für weitere Informationen:
Irene Pichler, Tel 0471 - 055 512
I ricercatori dell’Istituto di Medicina Genetica dell’EURAC hanno scoperto la quarta regione cromosomica responsabile della sindrome delle gambe senza riposo (Restless Legs Sydrome – RLS).
Dopo quattro anni di studi sul materiale genetico delle popolazioni nella regione compresa tra Stelvio, Martello e Valle Lunga, il neurologo Peter Pramstaller e il suo team sono giunti a questa scoperta di portata mondiale.
La RLS, conosciuta anche come 'sindrome delle gambe senza riposo', é una malattia neurologica molto frequente che colpisce circa il 10% della popolazione. Per la sua alta presenza, anche tra soggetti giovani, questa malattia viene compresa tra le malattie neurologiche piu diffuse come l’emicrania. I soggetti che ne sono affetti possono trascorrere nei casi piu gravi intere notti in bianco: i sintomi si manifestano piu frequentemente la sera o durante la notte, ma anche in momenti di riposo durante la giornata. 'I pazienti avvertono un fastidioso formicolio e prurito alle gambe che rende impossibile la posizione di riposo, piu raramente i sintomi si estendono anche alle braccia. Nella maggior parte dei casi, il fastidio diminuisce o scompare nel momento in cui ci si muove. - spiega Peter Pramstaller - Gli effetti piu frequenti della malattia sono disturbi del sonno e della concentrazione, ma non sono rari anche casi di depressione'.
Da anni il mondo della scienza si muove alla ricerca delle cause della RLS e numerosi sono i gruppi di ricercatori impegnati ad individuare uno o piu geni responsabili della malattia. Fino a questo momento, tre distinti gruppi di scienziati in Canada, Italia e Stati Uniti hanno individuato tre regioni cromosomiche che dovrebbero essere collegate all’insorgere della RLS.
Grazie alle ricerche condotte tra le popolazioni della Val Venosta, gli studiosi dell’EURAC sono giunti alla scoperta di una quarta regione. “L’identificazione di regioni cromosomiche coinvolte nella malattia, nel nostro caso la RLS-4, pone le condizioni per andare alla ricerca dei geni da cui questa deriva. – spiega Pramstaller – Una volta individuati questi geni, sara possibile comprendere meglio quali sono le condizioni che favoriscono l’insorgere della malattia e adottare trattamenti piu efficaci e mirati”.
I risultati della ricerca dell’EURAC verranno pubblicati in autunno dalla rivista scientifica internazionale “American Journal of Human Genetics” e saranno presentati in diversi congressi a New Orleans e Kyoto.
Le ricerche condotte dall’istituto di Medicina Genetica dell’EURAC sono realizzate in collaborazione e con il supporto dell’Assessorato alla Sanita e Politiche Sociali della Provincia di Bolzano e della Fondazione Cassa di Risparmio.

Per ulteriori informazioni:
Irene Pichler, Tel 0471 - 055 512

Konferenz zur Mehrsprachigkeit in Europa zu Ende gegangen

EURAC

28.08.2006

Die sprachliche Vielfalt ist das dynamische Kapital Europas. Eine der wichtigsten Aufgaben der EU-Politik in den nächsten Jahrzehnten ist es, die Mehrsprachigkeit der Europäer zu fördern. Darüber sind sich die Teilnehmer des Internationalen Symposiums zur Mehrsprachigkeiten in Europa einig, das am Samstag an der EURAC zu Ende gegangen ist.

Mit 300 Teilnehmern aus mehr als 20 Ländern, 70 Vorträgen und einer Vielzahl an Posterpräsentationen war dies eine der größten Veranstaltungen zum Thema Mehrsprachigkeit, die in Südtirol in den letzten Jahren stattgefunden hat. Drei Tage lang hatten sich europäische Linguistik-Experten an der EURAC versammelt und über den aktuellen Forschungsstand in Sachen Sprachenlernen, Spracherwerb, Sprachbewusstsein, Status und Prestige von Sprachen in der EU zu diskutieren. "Das große Interesse von Seiten der Fachwelt zeigt, dass das Thema nicht nur in Grenzregionen wie Südtirol hochaktuell ist", zeigt sich Koordinatorin des EURAC-Instituts für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit Andrea Abel zufrieden über den Erfolg der Tagung. Gemeinsam mit ihren Kollegen Mathias Stuflesser und Magdalena Putz hatte sie die Veranstaltung als Abschluss des internationalen Projekts Language Bridges organisiert.

Groß war auch der Zuspruch aus Südtirol selbst. Teilgenommen hatten neben der Rektorin der Universität Bozen Rita Franceschini, die den Einstiegsvortrag gehalten hat, auch Vertreter der Landesämter, der Schulen und vieler Spracheninstitutionen.
Diskutiert wurden vor allem neue Wege zur Förderung von Mehrsprachigkeit. Ergebnis: Das Sprachenlernen gehört nicht nur in die Klasse. Nötig sei eine "Lernumgebung von 360°", wie Prof. Rita Franceschini unterstreicht. Wichtig sei auch, dass im Klassenzimmer nicht nur Inhalte vermittelt würden, sondern dass den Schülern beigebracht werde, in der Zielsprache zu handeln, fordert Professor Christer Lauren von der Vasa Universtet in Finnland. "Die Lehrkräfte müssen hier eine neue Rolle einnehmen und immer stärker zu Experten im Klassenzimmer werden", sagt er.

Als Hemmschuh für eine europäische Mehrsprachigkeit wirke, laut Professor Oskar Putzer aus Innsbruck, die immer noch vorherrschende Auffassung "eine Sprache – eine Nation" angesehen. Diese hätte über Jahre bewirkt, dass sprachliche Minderheit in den Nationalstaaten als Stör- oder zumindest Unsicherheitsfaktor gesehen wurden, sagt Putzer. "Europa muss sich auf die postnationale Dimension einlassen", ergänzt Professor Konrad Ehlich von der Universität München. Grenzregionen können, das wurde bei der Tagung deutlich, hier eine Vorreiterrolle einnehmen, wenn sie das Potential der Mehrsprachigkeit nutzen.

Bozen, 28. August 2006

Für weitere Informationen:
Andrea Abel, Tel. 0471 055 035, mobil 320 4628166

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